Das Fazit

Zielgruppen
An „Betreten-erlaubt“ haben bisher 450 Jugendliche im Alter von 12 bis 20 Jahren an zehn Orten in NRW teilgenommen. Die Teilnehmer waren vorwiegend männlich, bis auf drei Cliquen von Aussiedlern waren es meistens deutsche Jugendliche ohne Zuwanderungsgeschichte. Alle Cliquen wurden von den bestehenden Angeboten der Offenen Jugendarbeit nicht mehr erreicht. Wir hatten vor Projektbeginn zu den meisten Jugendlichen lediglich einen unverbindlichen Kontakt.    

Unser Auftrag
Oft wird von uns ein Einsatz als soziale Feuerwehr und somit schnelle Lösungen erwartet, um die ordnungspolitischen Ziele in einer Kommune umzusetzen. Streetwork/Mobile Jugendarbeit hat jedoch einen gesetzlichen Auftrag, der sich aus dem Kinder- und Jugendhilfegesetz ableitet. Streetwork/Mobile Jugendarbeit versteht sich als „aktivierende“ und ressourcenorientierte Sozialarbeit. Sie befähigt junge Menschen dazu, dass sie auch und gerade dann, wenn sie als Einzelne oder als Gruppe mit ihrer Umwelt in Konflikt geraten, ihre persönlichen oder kollektiven Lebenssituationen selbst bewältigen können.

Deshalb:
streben wir eine konstruktive Lösung des Konflikts im Sozialraum an, um die Nachhaltigkeit der Treffpunkte zu sichern. Für uns bedeutet dies, für jede Clique einen vielseitigen Lernprozess einzuleiten, um die persönlichen und sozialen Kompetenzen zu fördern. Die Jugendlichen lernten neue Formen der Kommunikation und der Kooperation kennen, übernahmen in unterschiedlichen Kontexten Verantwortung für sich und ihr Handeln. Durch den Dialog auf Augenhöhe mit den Kooperationspartnern in der Verwaltung und im Handwerk fühlten sie sich ernst genommen und entwickelten Selbstbewusstsein und Verantwortungsgefühl. Die Methodenvielfalt ermöglichte einen auf die individuellen Erwartungen der jeweiligen Cliquen zugeschnittenen Prozess.   

Partizipation
Die Tatsache, dass die Cliquen tatsächlich etwas mitbestimmen und entscheiden können, dass heißt, dass das Ergebnis noch nicht feststeht, wirkte sich positiv auf die Motivation der Jugendlichen aus. Attraktiv war für sie bei unseren Partizipationsformen vor allem die Möglichkeit, einen Ort und ein Bauwerk real zu gestalten. Sie zeigten überraschende Kompetenzen, trauten sich Neues zu. Etwas Sinnvolles zu tun, fördert den Spaß an der Beteiligung. Es entstand eine Motivation durch die Sache an sich und gleichzeitig wuchs das Interesse für den eigenen Stadtteil bzw. Sozialraum Das alles zeigt deutlich: Partizipation von Jugendlichen ist machbar, wenn sie wirklich erwünscht ist.